Ein Abenteuerleben

«Ich profitiere jeden Tag, den ich in der Berner Klinik Montana verbringe.»
Hans Blaser, Rehabilitationspatient

Der vielgereiste Hans Blaser bleibt immer in Bewegung. Dank seines Rehabilitationsaufenthalts in der Berner Klinik Montana geht es auch gesundheitlich wieder bergauf.

Von den Polarregionen im hohen Norden bis ans Südkap bereiste Hans Blaser
die entferntesten Regionen rund um den Globus. Wenn der Weltbürger aus
dem Emmental von seinen Abenteuern berichtet, durchlebt er sie förmlich –
und der Zuhörende gleich mit. Dass es dazu kam, verdankt er einem glücklichen
Zufall: «Zunächst war ich zehn Jahre lang für die Schweizerische Post tätig. Aus reinem Interesse bildete ich mich zum Reiseleiter weiter», erinnert er sich. Als ihm der auf Nordland-Reisen spezialisierter Anbieter Kontiki Reisen vorschlug, eine Reisegruppe zu begleiten, zögerte er nicht lange. «Als junger Mensch packte ich diese Gelegenheit beim Schopf.»

Das Hobby wurde zum Beruf. Mehr noch: zur Berufung. Fortan verbrachte er die
Sommermonate in Island, Grönland und Lappland. «Danach hätte ich eigentlich vier Monate pausieren können», sagt er, wobei ihm ein schalkhaftes Lächeln über das Gesicht huscht. Die Füsse hochlegen? Für den unternehmungslustigen Nomaden kam das nicht in Frage. Vielmehr brachte er Sonnenhungrige an traumhafte Feriendestinationen in wärmeren Gefilden. «Asien, Afrika, die ganze Welt! Meistens war ich acht Monate oder länger im Ausland auf Achse», stellt er rückblickend fest.

Das Gesellige liegt ihm. «Ich bin ein Menschenfreund. In diesem Beruf ist es wichtig, jedem offen und unvoreingenommen zu begegnen. In all den Jahren bin ich sehr feinfühlig geworden und kann mich in mein Gegenüber hineinversetzen.» Dass er auch nach seiner Pensionierung pro Winter zehn Stammgruppen der «Schweizer Illustrierten» mit in den Schnee nimmt, spricht für diese Charakterstärke. «Sie sind praktisch mit mir ‹verheiratet› und fragen explizit nach, ob ich die Reiseleitung übernehme.»

Wenngleich Hans Blaser von rasanten Husky-Touren, mystischen Nordlichternund Dschungelwanderungen die schönen Seiten des Reisens erlebte, geriet
er auch schon in gefährliche Situationen und musste blitzschnell handeln. «Wenn man bei einem Vulkanausbruch, Überschwemmungen oder auch bei Unfällen die Verantwortung für 20 Leute übernimmt, geht man danach gelassener mit den Höhen und Tiefen um, die das Leben mit sich bringt.»

In letzter Sekunde

Seine positive Einstellung half Hans Blaser besonders, als er im Frühling
2020 die Diagnose Enddarmkrebs erhielt. Es folgte eine dreimonatige kombinierte Bestrahlungs- und Chemotherapie: «Weil ich durch eine frühere Erkrankung schon gesundheitlich vorbelastet war, konnten die Ärzte zunächst nicht operieren. Ich galt als hoffnungsloser Fall! Nach drei Monaten kam die Wende – in letzter Sekunde: Ohne Operation wäre ich heute nicht mehr am Leben!» Der chirurgische Eingriff sei gut verlaufen, doch die anschliessende Rückkehr in sein Stöckli in Grosshöchstetten war verfrüht. Daran trage er wohl selber eine Mitschuld, meint er: «Wer mich ansieht, denkt, ich könne Berge versetzen. Dennoch musste ich mir eingestehen, dass ich noch nicht so weit war. Der Entscheid, in die Berner Klinik Montana zu gehen, war der einzig richtige.»

Jeder Handgriff sitzt

Um 8.30 Uhr geht es los: «Ich bin umgeben von einem Expertenteam, das mich medizinisch-therapeutisch und pflegerisch lückenlos betreut. All meine Fortschritte werden akribisch festgehalten. Ich profitiere von jedem Tag, den ich in der Berner Klinik Montana verbringe.» Das gelte insbesondere für das Pflegeteam, das ihn unter anderem beim Blasentraining unterstützt: «Alle sind wahnsinnig freundlich, jeder Handgriff sitzt, und man erkundigt sich mehrmals nach meinem Befinden. Als ich kürzlich ein Problem mit dem Blasenkatheter hatte, war sofort jemand zur Stelle, um den Verband zu wechseln und sich mit Wärmebeuteln um mein Wohlergehen zu kümmern.»

Schon vor seiner Heimreise habe die Klinik die organisatorischen Belange, wie zum Beispiel die Spitex-Unterstützung, in die Wege geleitet. Wohin wird es dann gehen, auf und davon? «Seit meiner Pensionierung bin ich Mitglied in drei Wandergruppen und lerne dabei die Naturschönheiten der Schweiz kennen. Jede Woche legen wir gemeinsam 1 000 Höhenmeter zurück – am liebsten zieht es mich auf den Napf, den Niesen oder das Stockhorn. Die Steigung tut mir gut! Ob
draussen in der Natur oder gesundheitlich: Bei mir geht es immer bergauf!»