Expertenmeinung: Wer braucht eine muskuloskelettale Rehabilitation?

In den letzten Jahren konnten die orthopädische Chirurgie und die Medizinaltechnik grosse Fortschritte verzeichnen. Dadurch können immer mehr Menschen durch orthopädische Eingriffe ihre Mobilität und ihre Selbstständigkeit erhalten. Gerade ältere Menschen mit schweren Begleiterkrankungen profitieren zunehmend von orthopädischen Eingriffen.

In vielen Fällen ist nach der Operation keine Nachbetreuung notwendig, und die Patienten können ambulant versorgt werden. Eine stationäre Rehabilitation wird aber nötig, wenn Menschen durch grössere Funktionsstörungen in ihrer Selbstständigkeit im Alltag signifikant behindert werden. Dies können Verletzungen, Tumore, Wahloperationen wie Knie- oder Hüftprothesen oder rheumatische Erkrankungen sein.

Einschränkungen entstehen häufig auch, wenn mehrere behandlungsbedürftige Erkrankungen zusammenfallen. Dies ist bei einer zunehmenden Zahl an Patienten der Fall. Ihre Rehabilitation ist wichtig, aber auch sehr anspruchsvoll. Auch bestimmte Wohnverhältnisse, wie eine lange Treppe, können nach einer Operation oder Verletzung die Rückkehr nach Hause behindern.

Soll eine Rehabilitation erfolgreich sein, so muss sie zunächst zielgerichtet die Funktion des Bewegungsapparates wiederherstellen. Wenn diese Funktion schliesslich effizient wieder in wichtige Alltagsfunktionen des Patienten integriert werden kann, dann hat die muskuloskelettale Rehabilitation ihr Ziel erreicht.

Prof. Dr. med. Klaus Siebenrock
ist Chefarzt und Leiter der Universitätsklinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie am Inselspital Bern und seit 2005 Mitglied der Kommission für Weiterbildung der Schweizerischen Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie (Swiss Orthopaedics) und weiterer Expertenkommissionen.

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Universitätsklinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie, Inselspital